Persönliche Erklärung

Ich möchte gerne die Welt um mich herum interpretieren und visualisieren – nicht nur, was ich sehe, höre und ertaste, sondern auch, wie dieses mein Innerstes – meine Gefühle – berührt.

Das Sichtbarmachen/die Visualisation meiner Gefühle? in einem Photo ist, egal ob es sich um eine Landschaft oder ein Stadtbild handelt, ein langer Prozess. Ich überlege mir, wohin ich gehen will, wann ich gehen werde und welche Art von Bild ich dort machen möchte, sodass ich den Genius Loci / das Wesen dieses Ortes, so wie ich ihn erlebe, einfange. Manchmal gelingt mir das, aber häufiger gelingt es nicht – aus verschiedensten Gründen: das Wetter, die Witterungsverhältnisse, unvorhergesehene Ereignisse. Sie alle können meine Bemühungen zunichtemachen. Aber die Unsicherheit und die Erregung, die sie hervorruft, sind andererseits auch ein integraler Bestandteil des Schaffensprozesses.

An meinem Zielort angekommen, studiere ich jedes physische Detail; ich versuche es in mich aufzunehmen, zu verstehen. Auch das kann fehlschlagen. Manchmal gelingt es mir aus eigenem Versagen einfach nicht, mit dem, was ich vor mir habe, in Kommunikation zu treten, und ich muss einen anderen Zeitpunkt finden, an dem ich aufgeschlossener und offener noch einmal dorthin gehen kann.

Ich verwendet für gewöhnlich ein Stativ. Dieses gibt mir eine stabile Arbeitsgrundlage, verlangsamt den Aufnahmeprozess allerdings auch und erlaubt es mir so, in die Szenerie einzutauchen und sie, hoffentlich, zu verstehen. Kamerafilter unterstützen ebenfalls den Schaffensprozess, indem sie mehr Möglichkeiten der Arbeit mit Belichtung, Kontrast und Farbe eröffnen.

Mit der eigentlichen Aufnahme ist die Sache aber noch lange nicht beendet. An meinem Schreibtisch erfolgt nun die Bearbeitung in der – wie manche es nennen – „digitalen Dunkelkammer“. Hier arbeite ich am Kontrast, an der Farbausgewogenheit und an der Schattierung  und hebe Details hervor. Wenn ich mich für eine monochrome Darstellung entscheide, verwandle ich die Aufnahme in ein Schwarz-Weiß-Bild.

In manchen Fällen weiß ich bereits im Moment der Aufnahme, auf welchem Papier ich sie ausdrucken werde. In jedem Fall aber mache ich nach Abschluss des Entwickelns erst Probeabzüge, die ich sodann analysiere, ggf. verändere und nochmals ausdrucke. Erst, und nur dann, wenn der Abzug meinen Qualitätsstandards entspricht,  ist das Bild gut genug für Sie.